Liebe Frauen,
sehr froh, nach langer Suche dieses Forum gefunden zu haben, möchte ich mich gern vorstellen.
Ich bin 39 Jahre alt, verheiratet, Mutter und wohne in NRW. Beruflich stehe ich viel in der Öffentlichkeit/Presse, was für mich an manchen Tagen ein großes Problem ist. Oft habe ich dann das Gefühl, jeder sieht meine winzigen schwarzen Stoppeln, v.a. am Kinn. Die Haut hat unter der jahrelangen Rasur auch schon gelitten. Als Erwachsene war ich glücklicherweise noch nie irgendwelchen gemeinen Bemerkungen ausgesetzt, aber als Teenager habe ich schwer gelitten
Den Haarwuchs im Gesicht habe ich seit der Pubertät. Leider hat mich meine Mutter damals überhaupt nicht unterstützt und selbst das Schminken und Rasieren hat sie mir verboten ("Du bist doch auch so hübsch!" ;-(((((((. Ich habe zwar einen Sohn und keine Tochter, aber es ist mir bis heute unbegreiflich, wie man als Mutter sein pubertierendes Kind damit hängen lassen kann. Irgendwie sitzt das alles noch bis heute sehr tief!
In Beziehungen habe ich mein Haarproblem meistens so gut es ging versteckt. Meinem Mann gegenüber bin ich relativ offen, kann es jedoch bis heute nicht ertragen, wenn er ins Badezimmer kommt während ich zupfe oder rasiere. In vielen Dingen habe ich mich schon eingeschränkt. So fahre ich nicht mehr zum zelten oder irgendwo hin, wo ich nicht mindestens einmal am Tag die Gelegenheit habe, mich unbemerkt zu rasieren. Wenn wir Übernachtungsgäste haben, überlege ich mir, wie ich am besten früh morgens unbemerkt ins Badezimmer komme und bloß niemand den Rasierer hört.
Vor ca. 10 Jahren habe ich mal eine teure Laser-Therapie angefangen, die ich aber nach einigen Behandlungen abgebrochen habe. Ich durfte mich dann vorher mindestens einen Tag nicht rasieren, damit der Laser durch das Haar leiten konnte. Hinterher sah ich jedes Mal knallrot aus und hätte so theoretisch meinen Sohn im Kindergarten abholen müssen. Das war mir alles zu stressig, zu teuer und mit der Arbeit auch nicht vereinbar.
Während ich das so schreibe, merke ich, wie traurig mich das Ganze wieder macht. Ich freue mich aber auf Eure Anmerkungen und Tipps. Es ist kein Thema für Freundinnen, die davon nicht betroffen sind. Sie können ja nicht verstehen, wie sehr ich Tag für Tag darunter leide.
Ich bewundere, wie viel leichter manche von Euch mit ihren überflüssigen Haaren umgehen und würde mir wünschen, irgendwann auch so locker sein zu können.
Liebe Grüße
Ellen