Hallo Ihr alle,
Ich will mal eben erzählen, dass bei mir gerade der Urwald wächst .
Auch im Gesicht. Naja, nicht so sehr, wie ich befürchtet hatte, aber schon allein die Tatsache, dass der Epilierer seit 2 Wochen unbenutzt in der Tasche steckt und dass es mir bestens geht, ist wirklich ein Hammer ...
Ich habe mich im Anschluss an eine Therapie entschieden, mich nicht mehr zu quälen, mich so zu nehmen, wie ich bin - und es tut so gut!
Klar, es sind noch lange nicht alle Unsicherheiten weg. Letzte Woche hatte ich sogar mal einen richtig depressiven Hänger mit heftigen Selbstzweifeln. Aber insgesamt kann ich sagen, dass es sich gut anfühlt, nichts mehr verstecken zu müssen. Ich gehe bewusst viel raus, auch in vielbesuchte Geschäfte z.B., ich treffe mich mit Freunden wie sonst auch. Ich beobachte die Reaktionen. D.h. bisher gab es nicht viel zu beobachten. Irgendwie lebte ich ja die ganzen Jahre über mit der Befürchtung, dass -wenn ich nicht ordentlich epiliert bin-, mich andauernd jemand ansprechen oder kritisieren würde, oder dass sich die Leute von mir abwenden.
Die ersten zwei Sachen sind bisher nicht geschehen. Und vor letzterem habe ich keine Angst mehr. Wer keinen Umgang mit mir will, weil ich "zu viele" Haare habe, der soll's sein lassen . Es gibt genügend Menschen, die MICH hinter der einzigartigen Fassade sehen.
Manchmal kommen noch so reflexartige Gedanken wie: oh je, heute triffst du dich mit xy, da musst du dich jetzt wirklich epilieren. Aber wenn ich mir dann die konkrete Situation vorstelle, habe ich gar nicht mehr das Bedürfnis.
Erleichterter Gruß
Loewin