Huhu Katja,
Loona hat geschrieben:Hallo Ihr die Ihr hier lest, ich würde gerne mit jemandem darüber reden und ich weiß nicht mit wem und da dachte ich mir ich schreib es mal ins Forum vielleicht bekomme ich ja eine Antwort,
Guter Schritt
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da klingt jetzt vielleicht kindisch doch obwohl sie über 20 sind fangen sie nun wieder an sie erzählen Geschichten über mich machen mich schlecht und reden auch mit anderen über mein Problem sie machen sich lustig geben mir Namen usw.....
Scheinen also keine Menschen zu sein, die dir gut tun. Arme, unsichere, ängstliche Geschöpfe.
Ich weiß nicht ich wollte euch einfach fragen ob jemand hier schon so ähnliche erfahrungen gemacht hat?!
Kaum. Jedenfalls habe ich das nicht mitbekommen, wenn irgendwo mal sowas gelaufen ist.
Ich habe es erlebt, dass mich Kinder angesprochen haben, meistens waren da auch noch andere Leute dabei: "Du hast ja 'nen Bart." oder "Bist du eine Frau oder ein Mann?" oder "Das geht doch gar nicht." oder "Du musst dich mal rasieren." Und ab dem Moment kommt es sehr sehr auf meine eigene Reaktion an, wie sehr ich zu mir selbst stehe, ob ich schon verinnerlicht habe, wie verschiedene Menschen aussehen können und was alles normal sein kann ...
Und mir vielleicht irgendwelche Tipps geben kann,
Klar kannst du Tipps haben. Letztendlich wirst du selbst entscheiden (und du kannst das auch!!!), was du für dich tust
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ich versuche ja nicht hinzuhören doch im grunde tut es mir weh und ich höre es doch!!!!
Ok, dann sei einfühlsam mit dir. Du darfst den Schmerz spüren - du kannst dich selbst dabei begleiten. Und du kannst dich in jedem Moment fragen, was du jetzt brauchst, was dir _jetzt_ gut tut.
Schreiben z.B. Dich von den Lästermäulern entfernen. Kontakt zu Menschen suchen, die dir gut tun. Wenn das gerade nicht möglich ist, dir vorstellen, wie es wäre, wenn du mit solchen Menschen zusammen wärst.
Du kannst einmal in der Woche oder einmal im Monat (wie es dir lieber ist) an einen Ort gehen, wo du noch nie im Leben warst. Oder etwas tun, was du noch nie getan hast. So erweitert sich nach und nach dein Horizont, du machst neue Erfahrungen, du entdeckst Dinge an dir selbst, die du noch nicht kennst - und du lernst neue Menschen kennen, die wichtigeres an dir sehen als deine Haare. Geh es ganz langsam an. Dieses Neue kann vielleicht "nur" eine neue Teesorte sein, oder eine Querstraße, durch die du noch nie gegangen bist - du musst nicht in den größten Menschenauflauf gehen
. Neue Menschen kommen oft auf vollkommen unerwarteten Wegen in unser Leben!
Und ich schäme mich das die Leute nun wissen wie haarig mein Problem wirklich ist!
Wie fühlt sich das Schämen in deinem Körper an? Wo kannst du es spüren? Wie ist es?
Kennt Ihr das?
Es ist sehr lange her. Ich bin mit ziemlich viel Schämen großgeworden.
Und es hat Jahre gedauert, bis ich da rausgewachsen bin.
Und wenn ja wie geht Ihr damit um?
Wenn mich das Schämen doch mal wieder einholt, versuche ich es zu spüren und möglichst genau zu beschreiben. Am besten mit Stift und Papier. Ich versinke nicht darin, sondern ich schau es an, bemerke jedes Detail. Das flaue Gefühl im Bauch, den Wunsch, mich einzuigeln, das Kribbeln in der Herzgegend, die Tränen, den Kloß im Hals ... Das darf alles da sein. Ich kann es anschauen. Manchmal verändert es sich dann von allein. Manchmal erst später. Auf jeden Fall tut es mir sehr gut, bei mir zu sein.
Und ich frage mich immer wieder, was ich brauche, was mir gut tut, wie dieser Aspekt meines Lebens im Idealfall aussehen würde.
Hilft dir das weiter?
Lieber Gruß
Lisa