Lebensbeeinträchtigung durch Körperbehaarung




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Lebensbeeinträchtigung durch Körperbehaarung

Beitragvon Amaranth » 01.10.2014, 07:19

Hallo,
Tja, was ist mit den Frauen, die überall behaart sind, vielleicht außer dem Rücken? Bei denen ist dann Schluss sobald es ans Ausziehen geht.
Der Großteil der Umwelt toleriert es so weit, aber dokumentiert auch, dass eine Partnerschaft mit Sexualleben nicht möglich ist. Da kommen dann so Äußerungen wie von einer Kosmetikerin, die sagt, wenn sie so aussehen würde wie ich, würde sie nur noch heulend vom Spiegel stehen. Oder ein anderes Beispiel der Hautarzt meint, dass man dringend etwas gegen diese männliche Behaarung unternehmen müsste, obwohl ich schon seit frühester Pubertät in Kliniken unterwegs war und aus therapiert bin. Ich konnte immer nur so normal sein, solange ich angezogen war.
Ich stehe im öffentlichen Leben, bin Sprüche gewohnt und mittlerweile komme ich in den Wechseljahren.
Ich habe das Gefühl, dass ich mein Leben, mein Frau sein dieser Krankheit opfern musste. Und ständig kommen neue Krankheiten hinzu. Hirsutismus ist ein komplexes Krankheitsbild und die übermäßige Behaarung ist ein Problem davon.
Ich will diese wohlwollenden Sprüche nicht mehr hören. Es lässt sich immer gut mit den Krankheiten anderer leben, sofern man nicht selbst betroffen ist.
Ich will mich auch nicht offen zu dieser Krankheit bekennen und meinen Bart wachsen lassen. Ich will Frau sein.
Ich tue alles, was mir gut tut.
LG Ami
Amaranth
 

von Anzeige » 01.10.2014, 07:19

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Re: Lebensbeeinträchtigung durch Körperbehaarung

Beitragvon Elli » 30.10.2014, 19:34

Das schlimmste am Hirsutismus, insbesondere dem idiopathischen (dem ohne feststellbare Ursache), ist meiner Meinung nach die Machtlosigkeit. Es gibt einfach nichts, was hilft. Ich hab alles durch, was geht, vom über 1000 Euro teuren Lasern bis hin zu 3 verschiedenen Pillen, Rasieren, Epilieren, Wachsen und Enthaarungscreme.
Ich habe Depressionen und Stimmungssschwankungen in sehr ungesunden Ausmaßen durch, verschiedene Abszesse aufgrund der Haarentfernung und natürlich Massen an fiesen Sprüchen durch ignorante Menschen. Das Allerschlimmste aber ist die Einsamkeit. Ich leide seit der Pubertät an mittelgradigem Hirsutismus und bin inzwischen 26, ohne mich jemals getraut zu haben, eine Beziehung zu beginnen. Ich hätte gern Kinder, oder vielleicht wenigstens eine bessere Hälfte, die mich so nimmt, wie ich bin. Aber in einer Welt, die geprägt ist von kranken Schönheitsidealen, in der ich definitiv nicht genug Mut besitze, um mich so zu lieben, wie ich bin, ist es wirklich schwer, sich jemandem anzuvertrauen, oder überhaupt jemanden zu finden, dem man glauben kann, wenn er sagt, dass er einen hübsch findet.

Amaranth, ich kann dich gut verstehen. Ich stehe jeden Morgen mit dem Epilierer vor dem Spiegel, damit kein Bartschatten entsteht, und Schwimmen war ich seit etwa 10 Jahren nicht mehr. Ich habs wahrscheinlich verlernt inzwischen. Ich fühle mich oft in schönen Kleidern wie ein Transvestit, obwohl ich ja unbestreitbar eine Frau bin und mich auch so gern so fühlen möchte.

Früher hab ich mich im Gesicht rasiert und dabei einmal in der Eile geschnitten. Ich habe jedem, der fragte, erzählt, dass mir ein Pickel aufgegangen ist.
Ein Kollege sagte dann lachend :"Naja, so lange du dich nicht beim Rasieren geschnitten hast, ist doch alles gut."
Alle brachen in lautes Gelächter aus. Ich auch. Ich habe mitgelacht, aus lauter Scham, und um nicht zu weinen.
Elli
 

Re: Lebensbeeinträchtigung durch Körperbehaarung

Beitragvon Willi Haarmann » 16.07.2015, 13:42

Ich bin m, 49 Jahre jung und suche eine starkbehaarte Frau! Schreibt mir: haarigesache@gmx.de
Willi Haarmann
 


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