Hallo!
Weiss eigentlich gar nicht wo ich anfangen soll.
Ich habe bis jetzt noch nie mit jemanden über meine Körperbehaarung gesprochen, noch war ich jemals bei einem Arzt. Mir fehlt einfach der Mut dazu, etwas dagegen zu unternehmen oder mich nur jemanden anzuvertrauen. Mein bisheriges Leben war, um es kurz zu beschreiben: die reinste Hölle.
Ich bin 31 Jahre alt und lebe seit meinem ca. 14 Lebensjahr mit dieser übermässigen Körperbehaarung. Leider wird es von Jahr zu Jahr schwieriger für mich, diese vor andern Menschen zu verstecken, weil die Behaarung immer mehr zunimmt. Ich bin am ganzen Körper inkl. Gesicht mit schwarzen Haaren bedeckt. Ich schäme mich furchtbar dafür und lebe jeden Tag mit der Angst, irgendwer aus meiner Familie oder den Freundeskreis könnte mich darauf ansprechen. Jeder Blick in den Spiegel wird für mich zur Qual-täglich. Im Winter geht es einigermassen, weil ich mich unter langer Bekleidung und Halstüchern verstecken kann, aber sobald der Sommer anbricht beginnt für mich die schlimmste Zeit des Jahres. Als Frau fühle ich mich schon lange nicht mehr. Das ich über zehn Jahre in einer Beziehung gelebt habe, grenzt für mich selbst fast schon an ein Wunder. Ich habe mich jahrelang vor meinem eigenen Lebensgefährten regelrecht versteckt. Ob es ihm jemals aufgefallen ist, kann ich nicht sagen sagen, da wir nie ein Wort darüber gesprochen haben. Wie unser gemeinsames Sexualleben ausgesehen hat, bedarf wohl keiner Erklärung. Ich lebe seither alleine und ziemlich isoliert von anderen Menschen. Ich hasse mich für meine eigene Feigheit und Unfähigkeit, nicht damit in die Öffentlichkeit treten zu können. Nun ist für mich die Situation eingetreten, das ich mich in einen Arbeitskollegen verliebt habe und er sich wohl auch in mich. Als er mich um eine Verabredung bat, habe ich sofort abgeblockt und das obwohl ich nichts sehnlicher Wünsche, als mit ihm zusammen zu sein. Er versteht meine plötzliche Kälte natürlich nicht. Ich bin schier am Verzweifeln und meine seelische Befindlichkeit hat sich rapide verschlechtert. Ich möchte diese Situation endlich verändern. Ich sehne mich nach einer erfüllten Beziehung und menschlicher Nähe. Wenn mich jemand darauf anspricht, wie ich bloss so allein leben kann, antworte ich immer, ich wäre halt ein Einzelgänger der die Nähe von anderen Menschen nicht erträgt, dass ist natürlich voll gelogen. Ich fühle mich als Gefangene in meinem eigenen Körper, von Freiheit keine Spur. Ich traue mich auch kaum zu einem Arzt gehen, wenn ich krank bin. Als ich einmal ins Spital musste, war es für mich das reinste Fiasko.
Ich möchte so nicht mehr leben müssen, doch wie soll ich anfangen?