Re: Hallo an euch alle!
von Simba » 26.12.2008, 23:06
Es ist wie so eine Art Symbiose: Man hat das Gefühl, sie können nicht mit- aber auch nicht ohneinander.
Auch meine Mutter selbst ist ein sehr schwieriger Mensch. Außenstehende erleben sie als immer fröhliche, lebenslustige Frau, die alles irgendwie auf die Reihe kriegt, nie aufgibt und vor allem alles für andere tut und gibt. Nur sie selbst bleibt dabei völlig auf der Strecke.
Letztes Weihnachten war daher ziemlich schlimm für mich. Meine Bruder ging es schlecht, also ging es meiner Mutter schlecht. Das hat sich so gegenseitig hochgeschaukelt, ich wurde irgendwann regelrecht aggressiv dadurch, mein Vater hat sich in seine Arbeit geflüchtet.
Daher hatten mein Freund und ich eigentlich geplant, dieses Weihnachten auf jeden Fall gemeinsam zu feiern, unahängig wo. Seine Eltern leben 500 km weit weg von uns, daher ist das auch alles nicht so einfach.
Naja, als er seiner Mutter dieses Vorhaben unterbreitet hat, hat die rigoros abgelehnt. Das ginge nicht, ihr Sohn Weihnachten nicht zu Hause sowieso gar nicht und ich dabei... naja... würde gehen, aber so recht war es ihr auch nicht. Mein Freund ist sofort eingeknickt, hat einen Flug nach Hause gebucht und ich bin wieder alleine hier. Hat mich ziemlich enttäuscht. Aber Männer und ihre Mütter, das ist wohl eine besondere Beziehung.
Im letzten Jahr habe ich mich sehr von meiner Familie zurück gezogen. Aus Selbstschutz. Ich habe gemerkt, wie sehr mich das alles belastet und dass ich selbst daran zerbreche. Ich war in dem ganzen Jahr vielleicht 5 Mal zu Hause und auch das dann meistens nur für eine Nacht (ist etwa eine Stunde Autofahrt).
An mir nagt das schlechte Gewissen. Einerseits denke ich, dass ich irgendwie für meine Familie da sein müsste, ihnen helfen müsste... aber ich weiß nicht wie. Ich habe oft Hilfe angeboten, dass mein Bruder gerne mal übers Wochenende zu uns kommen kann, damit auch meine Eltern sich mal etwas entspannen können. Es geht nicht. "Du bist am studieren, du hast keine Zeit, uns ist am meisten geholfen, wenn du gut durch dein Studium kommst."
Ja, was soll ich noch schreiben zu dem Thema? Ich könnte endlos weiterreden, aber irgendwann drehe ich mich im Kreis. Trotzdem tut es gut, es aufzuschreiben mit dem Gedanken, dass es jemand liest, der mich eigentlich überhaupt nicht kennt, der meine Familie nicht kennt und das alles mal von ganz weit weg betrachtet.
So. Jetzt reicht es erst mal. Sonntag fahre ich wieder nach Hause, Montag kommt mein Freund wieder (zusammen mit einem Kumpel, wir feiern dann gemeinsam Silvester).
Ich wünsch euch Frohe Weihnachten und - falls man sich vorher nicht mehr liest - einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Sorry, hat gerade so gar nichts mit dem eigentlichen Thema hier zu tun, aber das hier beschäftigt mich im Moment mehr.
Liebe Grüße
Simba